Leitfrage für die U-Bewegung:
Was finden wir jenseits der Ängste vor Veränderungen des Geld-und Wirtschaftssystems?
Viele von uns engagieren sich seit Jahren für eine gerechtere Wirtschaft, für humanere Geldmodelle, für eine sozial angemessene Umverteilung von ökonomischen Ressourcen.
Wir tun dies, weil die meisten, die sich gesellschaftlich engagieren, früher oder später beim Geldsystem als großem Hindernis für Verbesserungen landen. Das heißt auch: Die (sogenannte) freie Marktwirtschaft ist eine der stabilsten Säulen der gesellschaftlichen Verhältnisse, denen wir die Probleme unserer Zeit zu verdanken haben.
Das Ringen um Veränderung dieses Kolosses – eines global etablierten Geld- und Wirtschaftssystems – schafft durchaus Erfolgserlebnisse und kann Sinnhaftigkeit schenken. Oft aber frustriert, ermüdet, erzürnt es eher.
Die U-Bewegung während dieses Konvents legt zugrunde, dass wir tiefer mit unseren Kraftquellen in Kontakt kommen, wenn wir uns auch unseren Ängsten stellen. Denn auch wenn wir wissen, dass das Geldsystem so nicht bleiben kann, wenn die Welt gerechter werden soll – was geschieht, wenn wir mit unseren Veränderungsbemühungen Erfolg haben? Können und wollen wir uns vorstellen, was eine radikale Veränderung, eine fundamentale Erschütterung, vielleicht sogar ein Kollaps unserer Wirtschaftsweise bewirken würde?
Die Erfahrung von Weltwirtschaftskrisen sitzt tief im kollektiven Gedächtnis, und diese Krisen haben – mögen sie auch den einen oder anderen Spekulanten ruiniert haben – die Welt nicht gerechter gemacht.
Positive Bilder einer tiefgreifenden Veränderung des Wirtschaftens in größerem Maßstab können wir hingegen kaum abrufen (höchstens auf der Ebene von Regionalwährungen oder Tauschsystemen).
Wir wollen uns mit der folgenden These auf die U-Reise begeben:
Wenn wir tiefer tauchen – durch die Schicht unseres Wissens, unserer Richtig-Falsch-Gewohnheiten, unserer Aktivitäten und kollektiven Narrative hindurch – und uns mit unseren Befürchtungen, Ängsten, Unsicherheiten und unserer Hilflosigkeit verbinden, mit jenem Feld unserer Weltsicht, das meist im Verborgenen liegt und so wenig zu kämpferischem Aktivismus zu passen scheint, dann können wir von hier aus neue Kraft gewinnen für ein resilientes Präsent-Bleiben. Für aufrichtige Zuversicht, heilsame Nüchternheit, kritische Weisheit: Qualitäten und Kompetenzen, die uns in dieser großen Transformation wach und gesund halten.
Um diese Kräfte zu mobilisieren, brauchen wir die Stille in uns ganz allein. Und wir brauchen die Verbindung untereinander. Im WIR-Raum kann sich unsere persönliche Haltung zur Wirksamkeit entfalten – zum Wirtschaften in Verbundenheit.
Wer eineinhalb Tage lang diesen Raum mit uns erkunden möchte, ist herzlich in die U-Bewegung eingeladen. Sie kann zu einem Aufwach-Raum werden!
Was es dazu braucht: Eigenverantwortung bzw. eine gute Selbstwahrnehmung in Bezug auf persönliche und interaktive Prozesse. Entschlossenheit dabei und präsent zu bleiben. Bereitschaft zum ICH und zum WIR.