Die gegenwärtige Welt ist auf der Suche nach einer Ordnung. Wie soll sie aussehen?
Dazu hat der Dalai Lama ein klares Statement: Ethik ist wichtiger als Religion. Denn im Streben nach Glück und im Wunsch nicht zu leiden sind alle Menschen gleich. – Ist auf dieser Grundlage das Nachdenken über eine verbindende kollektive Identität möglich?
Wie ist umzugehen mit der Gewaltbereitschaft, die in fast allen Religionen und “heiligen” Texten zugrunde gelegt oder herauszulesen ist…
Ist nicht zum Überleben das Gemeinsame wichtiger als das Trennende?
Ethik sei uns angeboren – Religion nicht, sagt der Dalai Lama. Eine begründbare sekulare Ethik als verbindliche gemeinsame Grundlage, Werte wie Geistesschulung, Achtsamkeit, Mitgefühl und dem Streben nach wirklichem Glück, indem wir andere Menschen unterstützen …
Mündig ist, wer den zwanglosen Zwang des besseren Arguments zu erzeugen und zu akzeptieren vermag. So formuliert es der Philosoph Jürgen Habermas. Die dafür nötige Urteils- und Unterscheidungskraft lernt man u.a. in philosophischen Studien. In gewissem Sinne treffen wir täglich hunderte von Entscheidungen. Daher ist es erforderlich, dass jeder Mensch durch „Qualifizierung“ zum interkulturellen Konsens befähigt wird. Impulskontrolle gehört selbstverständlich auch dazu – damit die Debatten und Meinungsverschiedenheiten gewaltfrei bleiben.
Systemisches Konsensieren ist unser langjährig erprobtes Verfahren für jeden Kontext.- Unser Vorschlag für mehr Partizipation und Konflikt-Prävention in Unternehmen und Organisationen, denn es erfordert eine neue Besinnung und Reflexion über die eigenen Interessen und Werte – und die der Anderen! Sonst gibt es keine Balance, keinen Konsens.
Eine (neue) gemeinsame Ethik: Das 21.Jahrhundert sollte diese Form von wesentlicher menschlicher Spiritualität hervorbringen. Vielleicht ist das Projekt die einzige Chance, die wir haben.
Wir sind dem Dalai Lama in diesem Leben bereits mehrmals begegnet und wir gratulieren von ganzem Herzen zu diesem Buch.