Sie möchten gerne an den Genie-Kult glauben? Größtenteils Inszenierung eines Mythos.
Da kommt jemand um eine Ecke und stellt fest, dass er ein Problem mit etwas hat. Grübelnd wandert er ruhelos umher, auch im Liegen und besonders bei Nacht raubt ihm das Problem und die Suche nach einer Lösung den Schlaf. Eines Tages jedoch begegnet ihm ein Mentor. Die Mentorin hört zu und hat einen Plan… und fordert zu direktem Handeln auf. Prototyp entsteht… scheitern, nochmal scheitern, besserer Prototyp… noch schöner gescheitert. Aber Lern-Loops mit dem Mentor verhindern die Niederlage. Der brandneue Prototyp hat ersten Erfolg am Markt, denn die beteiligten Menschen (später: KundInnen) wollen ihr Bestes zur Veränderung beitragen…
Man kann das natürlich eine Heldenreise nennen – der Drachen (das Problem) ist getötet oder transformiert, und das Produkt „gehört“ dann vielleicht einem Gründer. Systemisch gesehen ist das völliger Quatsch. Es sind immer hunderte von Händen, Gehirnen, Ressourcen, Prozesse – Produktionsmittel (Karl Marx lasse ich jetzt mal außen vor) in Abläufen dieser Art involviert.
Perspektivwechsel
Am 9. Oktober fand in Berlin der Steward Ownership Kongress SO:25 statt. Die Frage nach Verantwortungseigentum treibt viele Unternehmen um, besonders die, die keine NachfolgerInnen finden. Leider gibt es dafür in Deutschland noch keine eigene Rechtsform. Es sei denn, man gründet eine Genossenschaft. Und es gibt viele ermutigende Beispiele, wie aus einer GmbH eine Genossenschaft wurde.