Wir wissen heute sehr viel über das WAS und WIE von Führung oder Leadership. Aber was wissen wir über den „inneren Ort„, von dem aus unsere Handlungen, unsere Intentionen kommen? Wenn wir emotional intelligente Organisationen und Unternehmen schaffen wollen, geht das nur so: Vom Sein zum Werden, vom Ich bin zum ich will werden. Alles auf Anfang und Neubeginn. Viele werden den Gedanken unerträglich finden, eine Zumutung. Vielleicht ist ihre Zeit noch nicht reif, die Krise noch nicht schmerzhaft genug, die Verluste noch erträglich.
Die Aufgabe heißt: die Überwindung der Trennung, der Abspaltung. Wahrscheinlich ein Jahrhundert-Programm. Dafür ist es nötig, die Realität zu erkennen. Aber kann man die Realität erkennen, wenn das innere Natigationssystem aus der Balance ist? Wenn die inneren Stimmen alle in verschiedene Richtungen wollen? Wie Innen so Aussen!
Dienende Führung kann der Schlüssel zum Neubeginn sein. In unseren Unternehmen und Organisationen liegen gewaltige Kraftwerke brach, Megatonnen von Energie warten darauf endlich freigesetzt zu werden, um in Resonanz treten zu können mit sinnvollen Zielen, für die es sich lohnt zu arbeiten. Die Menschen haben genug von Stillhalten, Angst und Zynismus. Die kollektive Kraft will großen Visionen, größeren Zielen dienen und wartet auf Menschen, auf Leader, die den richtigen Ton treffen, damit die Leidenschaft losbricht.
Heinz Kaegi hat einen schönen Vortrag zum Thema gehalten. Er dreht die Organigramme der Unternehmen einfach um, auf den Kopf. Die Führung, die CEOs sind jetzt die Wurzeln des Unternehmens. Dadurch saugt der UnternehmensBaum seine Kraft bis in die Spitzen. Jedem muss doch klar sein, dass wenn auf diese Weise keine Vitalität, keine Lebendigkeit durch die Adern des Geästs aufzeigt, der UnternehmensBaum nicht blüht und gedeiht. Die Früchte des Baumes sind die Kunden. Glückliche Kunden „schmecken“ dem Unternehmen, das Unternehmen existiert nur durch die Kunden – aber auch nur durch die Mitarbeiter. Servant Leadership achtet zuerst daruf, dass es den Mitarbeitern im Unternehmen gut geht. Es reicht eben nicht „alles für den Kunden“ zu tun, wenn Sie Ihre Mitarbeiter dabei vergessen.
Nur gelebte Achtsamkeit im Umgang mit sich selbst und anderen, führt zur Aufhebung der Trennung, vereint…heilt Verstand und Herz und führt zur Lebens-Souveränität, zu Freiheit in Verantwortung und Glück.
Vor Jahren gab es mal ein Buch mit demTitel: “Das einzige was stört, ist der Kunde “. Hier ist eine indische Antwort auf die “Servicewüste Deutschland”:
“Der Kunde ist der wichtigste Besucher in unserem Haus. Er ist nicht von uns abhängig. Wir sind von ihm abhängig. Er unterbricht nicht unsere Arbeit, sondern er ist das Ziel unserer Arbeit. Für unsere Aufgabe ist er kein Außenseiter. Er ist Teil unserer Aufgabe. Wir tuen ihm keinen Gefallen, wenn wir ihm einen Dienst erweisen. Er tut uns einen Gefallen, indem er uns die Möglichkeit dazu bietet. Mahatma Gandi