Am Wochenende hatte ich Gelegenheit und Muße die neue Zeitschrift OrganisationsEntwicklung 4/09 durchzulesen. Thema: Change Management 2.0. „Es scheint, als ob auch die Google Generation langsam die Sicherheits- und Vertraulichkeitsprobleme erkennt, welche mit der allzu sorglosen Verwendung von Wikis, Blogs, Tweeds, Tags, Facebook etc. einhergeht.“, schreibt Martin J. Eppler im Editorial.
Wir als Zukunftspioniere haben für unseren Web-Auftritt auch „Blogtechnologie“ gewählt, damit Sie mit uns kommunizieren können. Geht natürlich auch per Email, dann sind die Fragen und Anworten aber nicht für alle sichtbar. Viele Freunde von mir benutzen Twitter als digitales Tagebuch und für ihr Veranstaltungsmanagement. Die kritischen Stimmen, was das eigentlich wirklich bringt – bei allen offensichtlichen Vorteilen – werden lauter. Vor allem die Klagen der Informationsüberlastung sind für mich aus Zukunftspionier-Sicht wichtig. Im Coaching stelle ich immer wieder fest, dass unklare Prioritäten und eine zunehmende Unsicherheit in der Urteilkraft zu negativem Stress führt. Die Überwachung und zum Teil „stündliche“ Kontrolle von Leistung und Ergebnis scheint ebenfalls eine Überforderung der Aufmerksamkeit zu sein – wer nicht mehr mitkommt, landet zerstreut in Dysfunktionen und Defiziten. Dauerzerstreuung katapultiert immer mehr Menschen aus ihrer Mitte, sie können die Frage nach dem Wesentlichen für sich kaum noch beantworten. Wer 200 Mail am Tage lesen und beantworten soll, ständig das Handy klingelt und der Blackberry brummt, der entwickelt zB leicht ein ADS-Syndrom. Technostress ist ein Fachbegriff dafür, von den psychischen Konsequenzen für das Umfeld mal ganz abgesehen. Für Familien und Partner kann das irgendwann zuviel werden, weil der oder die Liebste niemals richtig abschalten kann.
Achtsamkeit zu erlernen und zu praktizieren kann ein Ausweg aus drohenden Burnout-Situationen sein. Das wird am Anfang sicher nicht leicht. Aber nur auf diese Weise werden Sie irgendwann wieder die Stimme Ihres Herzens und Ihrer Gefühle hören – bestimmt zum Segen aller, deren Wohlergehen Ihnen ein Anliegen ist. Der Unterschied zwischen Aufmerksamkeit und Achtsamkeit liegt darin, dass Achtsamkeit ein Bewusstseinszustand ist, der als „innere Sicht auf das Wesentliche“ unsere tägliche Aufmerksamkeit und Konzentration steuert.
Wenn Sie sich bewusst sind, was Sie gerade tun, in welcher Haltung Sie es tun und auf welche Art und Weise, dann werden Sie schnell verstehen, wie wichtig es ist über Ihre handlungsleitenden Prinzipien nachzudenken und klare, transparente Regeln im Umgang mit achtsamer Kommunikation zu haben.