Gestern ging in Berlin das Über Lebenskunst Festival zu Ende.
Auf das formulierte Manifest sind wir gespannt. – Vorausgegangen ist ein Buch-Projekt „Über Lebenskunst – Utopien nach der Krise„, das in Kooperation zwischen dem Künstlerprogramm des DAAD und dem Haus der Kulturen der Welt, Berlin, 2011 herausgegeben wurde.
Ich zitiere aus dem Klappentext: „Welthistorisch steht erstmalig nichts Geringeres als die Zukunftsfähigkeit unserer Zivilisation auf dem Spiel. Dennoch gelingt es uns nicht, vom Wissen um die Notwendigkeit einer ökologisch-kulturellen Revolution zum Handeln zu gelangen. Die Herausgeberinnen (Anm.: Katharina Narbutovic, DAAD und Susanne Stemmler, HKW) haben neunzehn Autorinnen und Autoren aus Afrika, Asien, Australien, Europa und den beiden Amerikas gebeten, die antike Lebenskunst für das 21. Jahrhundert zu aktualisieren. Die Multiplizität der Stimmen zeigt, dass die Reflektion eines „guten“ Lebens angesichts des Kampfes um das nackte Überleben an vielen Orten der Welt als purer Luxus erscheint….Die literarischen, journalistischen und philosophischen Suchbewegungen erzählen, um zu überleben…“
Wenn Sie das Buch aufmerksam lesen, lernen Sie bemerkenswerte Menschen aus aller Welt kennen, die ihre Lebens-Texte unter zum Teil existenzbedrohlichen Umständen geschrieben haben. Und das ist eigentlich noch ein Euphemismus.
Die klugen Leute im Nordwesten dieses Planeten, speziell in Deutschland, wissen oft viele präzise Details aus der wissenschaftlich beforschten Datenlage über das, was der Ausplünderung unseres Planeten zugrunde liegt. In Gesprächen ist das oft genug fazinierend und erschreckend zugleich, denn es entsteht der Eindruck, dass das komplexe Wissen um die Dinge den Handlungsimpuls lähmt und das konkrete Agieren ersetzt.
Hier ist der Platz für den ökologischen Imperativ, den der Philosoph Hans Jonas in seinem Buch Das Prinzip Verantwortung 1979 veröffentlicht hat: Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlungen verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden. ( auch Kant läßt grüßen…)
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen – speziell den noch so wenigen Entrepreneuren im Lande – gute, echte Entscheidungen für die Woche.